Inhaltsbereich
Umschulung
Wenn man den gelernten Beruf nicht mehr ausüben kann und einen anderen Beruf braucht, kann man eine zweite Berufsausbildung machen: eine Umschulung.
Eine Umschulung kann notwendig sein,
- wenn man wegen Krankheit oder Behinderung den bisherigen Beruf nicht mehr ausüben kann oder
- wenn man arbeitslos ist und einen Beruf mit besseren Arbeitsmarktchancen erlernen will.
Vorbereitung
Vor der Umschulung muss man umfangreiche Tests machen, aus denen hervorgeht, für welchen Beruf man geeignet ist. Das nennt man Reha-Assessment.
Wichtig: Bevor Sie einer Umschulung zustimmen, informieren Sie sich über die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt für den Umschulungsberuf!
Qualifikation
Durch die Umschulung bekommt man einen zweiten Berufsabschluss.
- Dieser Abschluss kann ein höhere Qualifikation sein (zum Beispiel Umschulung vom Maschinenbauschlosser zum Ingenieur oder von der Bauzeichnerin zur Architektin).
- Die Umschulung kann auch einen Abschluß für einen Beruf haben, in dem man weniger verdient (zum Beispiel Umschulung vom Bankkaufmann zum Gärtner). Wenn man in diesem Beruf aber zufriedener ist, weil er den eigenen Fähigkeiten und Neigungen besser entspricht, dann kann das trotzdem eine berufliche Verbesserung sein.
Es gibt Umschulungen
- mit IHK- oder HWK-Abschluss oder von anderen Kammern
- mit Fachschulabschluss oder
- mit Fachhochschulabschluss.
Dauer
Eine Umschulung dauert in der Regel kürzer als eine Erstausbildung, in der Regel zwei Jahre.
Einrichtungen
Früher haben vor allem Berufsförderungswerke Umschulungen gemacht. Für hörbehinderte Menschen haben manchmal auch die Berufsschulen oder Berufsbildungswerke für Hörgeschädigte Umschulungen angeboten. Seit ungefähr 15 Jahren machen auch andere berufsbildende Einrichtungen Umschulungen, zum Beispiel private Anbieter von Umschulungen.
Welche Einrichtungen Umschulungen anbieten und welche Menschen mit welchen Beeinträchtigungen sie aufnehmen, kann man hier im imh-Portal in folgenden Service-Menüpunkten sehen: Bildungsangebote suchen und Einrichtungen suchen. Weitere Adressen finden Sie unter Adressen suchen.
Angebote und Konzepte
Die Einrichtungen haben in Bezug auf hörbehinderte Menschen sehr unterschiedliche Konzepte:
- Es gibt Umschulungen, die speziell für gehörlose Menschen mit Hilfe von DGS-Dolmetschern durchgeführt werden, zum Beispiel bei Salo & Partner oder bei der Gehörlosenfachschule Rendsburg.
- Andere Einrichtungen machen Umschulungen, in denen gehörlose oder schwerhörige Menschen mit Hilfe von Gebärdensprachdolmetscherinnen, -dolmetschern, Mitschreibkräften und Mikroportanlagen in Kursen für Hörende integriert werden, zum Beispiel das Berufsförderungswerk in Heidelberg.
- Die Berufsschulen und Berufsbildungswerke für Hörgeschädigte führen manchmal Umschulungen durch. In diesen Fällen werden die Umschülerinnen oder Umschüler in eine Klasse der Erstausbildung oder der Aufstiegsfortbildung integriert. Zum Beispiel: Berufsbildungswerk Husum, Berufsbildungswerk Leipzig, Rheinisch-Westfälisches Berufskolleg Essen.
- Meistens wohnen die Umschülerinnen, Umschüler in der Einrichtung, die die Umschulung durchführt. Zum Beispiel in den Berufsförderungswerken gibt es eine Wohnmöglichkeit. Andere wohnen zuhause.